Was macht man eigentlich als Gourmet bei der Berlinale? Etwa pappiges Popcorn oder lauwarme Nachos mit den Fingern aus einer winzigen Tüte knuspern? Wohl eher nicht. Für alle, die im Kino Popcorn lieber zum werfen benutzen und beim Sparmenü zum Film nur die Nase rümpfen, gibt es die Rettung aus der Dinnermisere eines alltäglichen Kinoabends- das Kulinarische Kino!
Zunächst gibt es die Gelegenheit, einen Film, der sich mit einem bestimmten Gericht oder einer kulinarischen Raffinesse beschäftigt, anzuschauen und im Anschluss in einem holzgetäfelten Spiegelzelt das, eigens für den Film zusammengestellte, Dinner zu genießen.
Ausgehend von der Tatsache, dass wir ohne die Entdeckung der Nutzbarkeit des Feuers überhaupt nicht angefangen hätten zu kochen, hat Thomas Struck, Leiter des Kulinarischen Kinos, dieses unter dem Thema des Feuers gestellt. Sterneköche aus der ganzen Welt bereiten ihr hochexquisites Menü in live Übertragung zu und stehen im Anschluss daran noch Rede und Antwort. Auf der Leinwand werden mitreißende Geschichten über plötzlich erfolgreiche No-name Köche, traditionsreiche Familienrezepte oder Frauen/Männerrollenklischees erzählt. Auf dem Teller danach findet man z.B. Kastanien, die sich an Räucheraale schmiegen; Tee, der aus geröstetem Getreide gewonnen wurde oder Sauerteig-Eis mit Kokos.
Serviert wird einem die frischgewonnene und fleischgewordene Leinwandliebe von Oliver Rüsches kompetenten Cateringteam.
Ein Bericht der Netzreporterin Maria Isabel Hagen.